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Ihre Zahnarztpraxis Ernestine Fink

Zahnarztpraxis Ernestine Fink im Gaswerk Halle Dölau
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Parodontologie – die Behandlung des erkrankten Zahnbetts

Kennen Sie das?

Sollten Sie eine der Fragen mit „Ja“ beantworten, ist es möglich, dass Sie bereits an einer Parodontitis erkrankt sind. Machen Sie am besten gleich einen Kontroll-Termin in unserer Praxis aus, wir beraten Sie daraufhin ausführlich über alle notwendigen Maßnahmen.

Was ist eine Parodontitis?

Das Zahnbett, auch Parodont genannt, bildet eine enge Einheit aus zahlreichen Strukturen und sorgt dafür, dass der Zahn in seinem Zahnfach fest verankert bleibt.
Wird dieses System durch pathogene Bakterien gestört, kommt es zu einer Entzündung. Im ersten Stadium ist lediglich das Zahnfleisch betroffen, es entsteht eine Gingivitis. (lat. Gingiva = Zahnfleisch).
Bei weiterem Fortschritt ist schnell der gesamte Zahnhalteapparat betroffen. Es liegt eine Parodontitis vor, im normalen Sprachgebrauch fälschlich eher als „Parodontose“ bekannt.

Nach derzeitigem Stand geht die Forschung davon aus, dass aktuell in Deutschland jeder zweite Erwachsene über 35 Jahren erkrankt ist.
Bleibt diese unbehandelt, so ist mit Zahnlockerung und im schlimmsten Fall dem Verlust der Zähne zukünftig zu rechnen.
Des Weiteren kann eine unbehandelte Parodontitis schwere gesundheitliche Folgen haben, ein Diabetes mellitus verschlechtert sich, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt, um nur einige Folgen zu nennen.

Ursachen

Man unterscheidet hierbei lokale und systemische Ursachen.

In den häufigsten Fällen verursachen Bakterien in der Zahnfleischtasche eine lokale Entzündungsreaktion, wenn diese nicht adäquat durch die Mundhygiene entfernt werden. Dies resultiert aus einer Zersetzung der Kohlenhydrate unserer Nahrung, wobei Toxine und Enzyme entstehen, die den Zahn und das Parodont angreifen.
Wird dieser Zahnbelag weiterhin nicht entfernt, so lagern sich Mineralien aus dem Speichel ein, es entsteht Zahnstein. Der unter dem Zahnfleischsaum befindliche Zahnstein kann jetzt mit der Zahnbürste nicht mehr entfernt werden und begünstigt weitere Plaque-anlagerung und weitere Entzündungsreaktionen.

Bleibt diese Entzündung nicht auf das Zahnfleisch beschränkt, spricht man von einer Parodontitis. Der Knochen ist bereits mit betroffen.
Im gesunden Parodont umfasst der Knochen die gesamte Zahnwurzel. Mit dem weiteren Fortschritt zieht sich der Knochen sowohl horizontal, als auch vertikal immer weiter zurück, sodass Teile der Zahnwurzel freiliegen.

Unbehandelt resultieren dadurch Zahnlockerungen, Zahnwanderungen bis hin zum Zahnverlust, aber auch Überempfindlichkeiten als Folge freiliegender Zahnhälse.

Ein Hinweis für unsere rauchenden Patienten:

Durch Inhaltsstoffe im Zigarettenrauch wird die Durchblutung und somit die Regenerationsfähigkeit von Zahnfleisch und Kieferknochen stark eingeschränkt. Sie können daher durch Aufgabe oder Reduzieren des Zigaretten- Konsums das Behandlungsergebnis erheblich verbessern.

Ein Ausbleiben von Zahnfleischbluten bei der häuslichen Mundhygiene ist kein Hinweis auf einen gesunden Zahnhalteapparat. Ein minderdurchblutetes Zahnfleisch wird auch bei Vorliegen einer Entzündung nicht bluten!

Ein Großteil aller Patienten mit Parodontitis raucht regelmäßig. Das beim Rauchen freigesetzte Nikotin vermindert die Durchblutung des Zahnfleisches, die körpereigene Abwehr gelangt so schlecht bis gar nicht an den Ort des Geschehens. Die pathogenen Bakterien können nicht ausreichend abgetötet werden, eine Parodontitis kann entsteht.

Bei den systemischen Faktoren, handelt es sich um angeborene bzw. körpereigene Risikofaktoren.
Allgemeinerkrankungen, wie z. B. ein Diabetes begünstigen die Entstehung und das Fortschreiten einer Parodontitis. Eine familiäre Häufung ist ebenfalls zu verzeichnen.

Die Veranlagung an einer Parodontitis zu erkranken, kann vererbt werden.
Wenn in Ihrer Familie Eltern oder Geschwister frühzeitig ihre Zähne durch Zahnlockerung
Haben, kann bereits jetzt eine versteckte Parodontitis bei Ihnen vorliegen!

Hinzu kommen Risikofaktoren wie Stress, regelmäßiger Alkoholkonsum und vieles mehr.

Wie läuft eine Parodontitisbehandlung ab?

Die Parodontitisbehandlung zielt im Wesentlichen darauf ab, die bakterielle Plaque auf der Wurzeloberfläche vollständig zu entfernen. Im Großen und Ganzen handelt es sich hierbei um nichts anderes als eine professionelle Zahnreinigung in der Tiefe, wobei spezielle Technologien zur Anwendung kommen.

Hierbei gehen wir in unserer Praxis, wie folgt, vor:

  1. Phase - Initialphase - Diagnostik und Professionelle Zahnreinigung (PZR)

In dieser 1. Behandlungsphase werden zunächst das Zahnfleisch und der Kieferknochen klinisch untersucht. Dabei werden zur Beurteilung des Schweregrades verschieden sogenannte Mundhygieneindizes erhoben (z.B. PSI, SBI etc.).
Mittels PSI (Parodontaler Screening Index) wird kontrolliert, ob zwischen Zahnfleisch und Zahn eine sogenannte Zahnfleischtasche entstanden ist, wie tief diese ist und ob sich eine Blutung durch alleinige Berührung des Zahnfleisches induzieren lässt. Dies wäre ein sicherer Hinweis auf eine Entzündung.

Zusätzlich erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen, ein optimal auf Ihre Besonderheiten abgestimmtes Mundhygieneprogramm, welches Sie zuhause weiterführen können.

Anschließend werden mit Hilfe einer professionellen Zahnreinigung alle Zahnoberflächen gründlich gereinigt und poliert, überstehende Füllungs- und Kronenränder werden korrigiert und einzelne Zahnfleischtaschen mittels Einlage spezieller Medikamente bereits anbehandelt.

Je nach Schweregrad erfolgt dies in 2 oder mehreren Sitzungen.

  1. Phase - Kürettage- Phase - Scaling und Rootplaning

Nach erfolgreicher Vorbehandlung wird die eigentliche Parodontaltherapie bei der zuständigen Krankenkasse beantragt und nach deren Genehmigung die Behandlung geplant.
Diese kann je nach Patientenwunsch in einer oder zwei aufeinander folgenden Sitzungen erfolgen.

Zunächst wird das Zahnfleisch in dem entsprechenden Bereich betäubt und nach einer ausreichenden Wirkdauer die Reinigung durchgeführt. Dabei kommen heute moderne und besonders schonende Ultraschall- und Handinstrumente zum Einsatz, es erfolgt zu keinem Zeitpunkt eine „Abklappung“ des Zahnfleisches!
Anschließend wird die entstandene Schleifstaubschicht mittels Zitronensäurespülung entfernt, die Wurzeloberfläche desinfiziert und durch ein spezielles Perioflow- Pulver poliert.
Abschließend erfolgt eine medikamentöse Einlage in die zuvor gereinigten Zahnfleischtaschen.
Hierfür wird nach heutigem Erkenntnisstand und zur Vermeidung eines Antibiotikaeinsatzes ein Probiotika- Gel, namens „ProlacSan- Gel“ verwendet.
Dieses führt zur Ausheilung notwendige probiotischen Kulturen sofort wieder zu.

Je nach vorliegender Taschentiefe und Bakterienspektrum kann eine unterstützende systemische Antibiotikagabe zusätzlich notwendig sein.

  1. Phase - Recall und unterstützende Parodontitistherapie (UPT)

4-6 Wochen nach der Parodontaltherapie kontrollieren wir deren Erfolg und therapieren eventuell noch vorhandene infizierte Resttaschen nach.
Liegen keine behandlungsbedürftigen Taschen mehr vor, geht die Therapie sogleich in die Recall- Phase über.

Die Recall- Phase zeichnet sich durch regelmäßige Kontrolltermine im Abstand von 3- 6 Monaten aus. Hierbei werden die Zähne erneut gereinigt, die Mundhygiene kontrolliert und ggf. optimiert.
Der Abstand dieser Recall- Termine richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und Ihrer häuslichen Mitarbeit, aber auch dem Einhalten der Termine.

Nur so kann eine erneute Wiedererkrankung des Zahnhalteapparats verhindert bzw. deren Fortschreiten so lange wie möglich vermieden und noch vorhandene Zähne erhalten werden.

  1. Chirurgische Parodontitistherapie

Konnten trotz Mitarbeit und geschlossener Parodontaltherapie tiefe Resttaschen nicht eliminiert werden, sind diese ggf. nur noch chirurgisch zu entfernen.

Hierfür wird nach suffizienter Anästhesie der Zahnfleischrand gelöst, die Zahnoberfläche unter Sicht gereinigt und abschließend vernäht.
Zusätzlich kann je nach Indikation der Defekt durch Einlage eines Knochenersatzmaterials aufgefüllt werden.

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